Als das Stadtpark-Café explodierte

Die neuen "Mitteilungen" des Museumsvereins sind erhältlich.
Die neuen „Mitteilungen“ des Museumsvereins sind erhältlich.

Bensheim. Rechtzeitig vor Weihnachten sind die neuen „Mitteilungen“ des Museumsvereins Bensheim erschienen. In doppeltem Umfang bringt die Jubiläumsausgabe Nr. 75 eine reichhaltige Vielfalt an lokal- und regionalgeschichtlichen Beiträgen.

Mit gewohnter Präzision beschreibt der Geschichtslehrer Franz Josef Schäfer die Rolle des späteren Bergsträßer Landrats Ekkehard Lommel in der NS-Diktatur. Schäfers Auswertungen verschiedener archivischer Quellen bereichern die Forschung dieses wichtigen Zeitabschnitts um bisher unbekannte Aspekte.

Der inzwischen im Bensheimer Stadtarchiv aufbewahrte Plannachlass der Architekten Keßler und Sudheimer umfasst ein ganzes Jahrhundert und wird in einem Beitrag von Manfred Berg kurz vorgestellt.

In Koautorenschaft beschreiben Romy Wolf und Berg den „Moller-Pavillon“ am Ritterplatz und das durch eine Explosion im Mai 1971 zerstörte Stadtpark-Café. Geschildert werden auch die Diskussionen um den Erhalt des Pavillons in den 1970er Jahren.

In der Reihe untergegangener Unternehmen haben Dieter Rogalli und Rudolf Schmitt zur Geschichte der Metallwerke Starkenburg in Auerbach recherchiert. Die Anfänge als Blechwarenfabrik Starkenburg gehen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zurück.

Nicht mehr existent ist auch das von Hannelore Volk beschriebene „Hotel Weigold“ in Auerbach. Seine Geschichte reicht bis ins Jahr 1810 zurück, als Küfermeister Johann Tobias Weigold ein Gasthaus „Zur Bergstraße“ eröffnete.

Claudia Sosniak schildert in Teil 4 der Reihe „Aufbruch nach Amerika“ das Schicksal Hochstädter Auswanderer, es geht um die Familien Münstermann, Rippert und Schneider. Mit einem Eintrag in einem Gerichtsbuch belegt Manfred Berg die Ersterwähnung der Ha(h)nmühle für das Jahr 1434. Das Jubiläumsheft ist ab sofort erhältlich im Rathaus-Foyer, in der Tourist-Info und im Museum Bensheim. red

© Bergsträßer Anzeiger, Samstag, 17.12.2016