Bensheim ist heute mit ca. 40.000 Einwohnern die größte Stadt im hessischen Kreis Bergstraße. Entwickelt hat sich die Stadt über mittlerweile mehr als 1250 Jahren. Dabei gab es Höhen und Tiefen und immer wieder tiefgreifende Veränderungen. Im Folgenden soll die Geschichte in tabellarischer Form nachvollzogen werden, um einen Einblick in das Feld der Tätigkeit des Museumsvereins Bensheim zu geben.
Mittelalter | |
765 | Erste urkundliche Erwähnung von Bensheim (Basinsheim) in einer Schenkungsurkunde zugunsten des Klosters Lorsch |
772 | Erste urkundliche Erwähnung einer Kirche, dem heiligen Michael geweiht |
773 | Bensheim wird als Teil der Mark Heppenheim von Kaiser Karl dem Großen dem Kloster Lorsch geschenkt |
782 | Erste urkundliche Erwähnung Fehlheims |
784 | (oder 792) Erste urkundliche Erwähnung von Auerbach |
956 | Verleihung des Marktrechts an Bensheim durch Kaiser Otto I. |
1139 | Erste urkundliche Erwähnung von Zell |
1228 | Auerbach kommt an die Grafen von Katzenelnbogen |
1229/1232 | Übergang Bensheims an das Erzbistum Mainz als Schenkung Kaiser Friedrichs II. |
1257 | Erste urkundliche Erwähnung des Auerbacher Schlosses / Burg Auerberg |
1301 | Belagerung und Zerstörung Bensheims durch König Albrecht I. im Konflikt mit Adolf von Nassau |
1303 | Erste urkundliche Erwähnung von Schönberg |
1320 | Bestätigungsurkunde der Stadtrechtes Bensheims durch den Erzbischof von Mainz Peter von Aspelt |
1342 | Erste Erwähnung des Hospitals auf einem Grabstein |
1395 | Errichtung des Walderdorffer Hofs, der damit das älteste noch bestehende Fachwerkhaus Südhessens ist |
1461 | Verpfändung der Stadt Bensheim als Teil des Oberamts Starkenburg an die Kurpfalz |
1479 | Auerbach mit den umliegenden katzenelnbogischen Besitztümern kommt per Erbgang an die Landgrafschaft Hessen |
16. bis 18. Jahrhundert | |
1504 | Vergebliche Belagerung Bensheims durch Landgraf Wilhelm II. von Hessen im Landshuter Erbfolgekrieg (der Bayrischen Fehde) |
1513 | Bensheim setzt sich nach 10-jährigem Streit um die Nutzung von Wald, Wasserläufen, Weiden und Wegenutzung im Märkerwald vor dem kaiserlichen Kammergericht gegen die schönbergschen Dörfer Schönberg, Zell und Gronau durch |
1514 | Erste schriftliche Stadtordnung Bensheims zur lokalen Verwaltung und Gerichtswesen |
1554 | Einrichtung des neuen Friedhofs außerhalb der Stadt, um den alten Friedhof um die Stadtkirche zu ersetzen |
1556 | Erstmals wirkt ein reformierter Geistlicher offiziell in Bensheim als Pfarrer und in der Folge auch Reformation der Stadtbevölkerung mit diversen Wechseln der Richtung. |
1570 | Errichtung des Rathauses am Marktplatz |
1615 | das kurpfälzische Hofgericht entscheidet in der fortgesetzten Streiterei Bensheims um die Nutzung von Weiden, Wäldern, Wegen, Gewässern mit den Schönbergergemeinden auf die Einrichtung eines lokalen Gerichts und verfügt eine Märkergerichtsordnung für dieses |
1620/23 | Besetzung der Bergstraße und damit faktische Wiedereingliederung nach Kurmainz mit Zustimmung des Kaisers, Beginn der Rekatholisierungsmaßnahmen |
1644 | Blutige Eroberungen Bensheims durch Schweden und Franzosen am 20. November, durch Baiern am 4. Dezember |
1648 | am Ende des Dreißigjährigen Krieges ist auch Bensheim massiv geschädigt: die Bevölkerung ist halbiert, viele Gebäude zerstört, der Wohlstand ist dahin und eine gewaltige Schuldenlast bedrückt die Stadt |
1650 | Wiedereinlösung und damit auch de jure Wiedereingliederung der verpfändeten Bergstraße mit Bensheim durch Kurmainz (Bensheimer Rezess), in der Folge massive Erhöhung der Abgaben und Dienstpflichten wie Einengung der Selbstverwaltungsspielräume |
1718 | Kurmainzische Waldordnung für das Oberamt Starkenburg, um Konflikten, übermäßiger Ausbeutung, Holzdiebstahl und illegaler Umwidmung von Wald in Äcker gegenzusteuern |
1783 | Erster Besuch der hessen-darmstädtischen Fürstenfamilie bei der Anlage um den Gesundbrunnen in Auerbach. In den Jahren darauf lässt die landgräfliche Familie die Anlage und das architektonische Ensemble des Fürstenlagers als Rückzugsort im Sommer errichten |
19. Jahrhundert | |
1802/03 | Bensheim kommt durch Besetzung an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, juristischer Übergang der kurmainzischen Gebiete im Reichsdeputationshauptschluss |
1822 | Pulverexplosion in der Altstadt mit großem Personen- und Gebäudeschaden |
1846 | Eröffnung der Main-Neckar-Bahn, Bensheim ist Station |
1868 | Großbrand im Hasengassenviertel mit 35 zerstörten Gebäuden |
1873 | Großbrand In der Raab mit 55 zerstörten Gebäuden |
1874 | Erste Dampfmaschine Bensheims wird in Betrieb genommen (Brauerei Guntrum) |
1875 | Laut Volkszählung 5408 Einwohner in Bensheim |
1886 | Auerbach erhält ein (privates) Stromnetz zur öffentlichen und privaten Nutzung |
1887 | Bensheim erhält Gasversorgung |
20. Jahrhundert | |
1905 | Beginn der Wohnbebauung westlich der Bahnlinie: „Port Arthur“ entsteht |
1908 | Eröffnung des Heimatmuseums in der alten Faktorei |
1918 | Elektrische Straßenbeleuchtung in Bensheim |
1939 | Eingemeindung von Auerbach, Schönberg und Zell |
1945 | Unmittelbar vor dem Anrücken amerikanischer Truppen beschießt deutsche Flak über Bensheim gegnerische Flugzeuge. Darauf Tieffliegerangriff mit Zerstörung von Teilen der Altstadt am 26. März. |
1971 | Kommunale Gebietsreform: Langwaden, Schwanheim, Fehlheim, Hochstädten, Gronau und Wilmshausen werden nach Bensheim eingemeindet |