Besuch in Seligenstadt
Der Pfingstmontag ist traditionell der Deutsche Mühlentag. Der Museumsverein Bensheim nahm dies zum Anlass, Kloster und Stadt Seligenstadt zu besuchen,
In der Klosteranlage, gegründet von Einhard, dem Biografen Karls des Großen, befindet sich eine Mühlenanlage, deren Geschichte bis ins 11. Jahrhundert zurück reicht. Nach Umbauten und Zerstörungen wird die Mühle heute von einem Verein betreut. Drei oberschlächtige Mühlräder treiben zwei Mahl- und ein Hammerwerk an. Zwar gibt es noch den alten Mühlgraben, angetrieben werden die Räder mit Wasser aus großen Tanks mittels Pumpen. Gemahlen wird feines Mehl und Schrot sowie Rapsöl. Immer wieder imposant ist der Anblick und die Funktion des Antriebs, des Mahlvorgangs und der Ölpressung. In unmittelbarer Nachbarschaft ist der große Holzofen, in dem jede Woche Brot mit bestimmten Kräutern gebacken wird.
Am Nachmittag folgte eine Besichtigung mit Führung durch die Räumlichkeiten des Abtbaues mit den Empfangsräumen, Unterkünften und der Bibliothek. Besonderes Interesse fanden die noch weitgehend original eingerichtete Küche und die Sommer- und Winterrefektorien der Mönche.
Im Anschluss war noch eine ausgedehnte Stadtführung angesagt. Besondere Punkte neben dem barockisierten Rathaus waren das romanische Haus, ein noch gut erhaltenes romanisches Steinhaus, das auch schon bei den Staufern als Versammlungsort diente.
Die Einard-Basilika sowie der weitläufige Klostergarten mit einer Allegorie Einhards und der Skulptur Adam und Eva waren weitere Höhepunkte. Der einzigartige Apotheker-garten, in dem die jeweils helfenden Heikräuter nach Krankheitsbildern angepflanzt sind, aber war der krönende Abschluss des Tages. Die einhellige Meinung: ein Besuch in Seligenstadt ist immer wieder ein Gewinn!